Concorde EMOTION

14 | EMOTION DER LETZTE CONCORDE AUF MAN CONCORDE-CRUISER-UNIKAT IST IM RUHRGEBIET ZUHAUSE PORTRÄT Dagegen fällt, der auf den Namen „Ruhrpottcruiser“ getaufte Alkoven auf dem MAN-10250-Fahrwerk mit einem Gesamtge- wicht von 10 Tonnen und einer durchschnittlichen Fahrleistung von circa 15.000 Kilometer im Jahr, recht bescheiden aus. Doch in normalen Caravaning-Kreisen würden sowohl Tonnage wie auch Kilometerleistung als durchaus beachtlich eingestuft. Bereits seit Mitte der 1980er Jahre haben die Kowertz Spaß am Caravaning. Damals bauten sie sich einen alten Mercedes 508 L in Eigenregie mit Bad, Dusche und allem was dazugehört, zu einem Reisemobil um. Aufgrund der Geburt ihrer Töchter sowie ihrer Lebensplanung, zunächst einen Baum zu pflanzen und ein Haus zu bauen, stellten die Kowertz ihre Caravaning-Aktivi- täten dann ein wenig zurück. Anfang des neuen Jahrtausends, nachdem die Baum-Haus-Kinder-Philosophie erfolgreich in die Tat umgesetzt war, erwischte die Kowertz der Caravaning-Virus wieder. Zunächst mit einem kleineren Mobil. „Aber mit dem kleinen Möhrchen wollte ich auf Dauer nicht unterwegs sein“, berichtet Regina Kowertz. Der Gatte, ein Mann der Tat, machte sich auf die Suche nach einem größeren Gefährt, das seinen Vorstellungen gemäß aber auf jeden Fall über Heckantrieb verfügen sollte. Über die Internetplattform ‚mobile.de ‘ (nicht parship!) verliebte Kowertz sich erstmals in einen Concorde. Es war ebenfalls ein Alkoven. Die Liebe hielt acht Jahre. Dann zündeten Kowertz die nächste Concorde-Stufe und legten sich im Jahr 2014 ihr heutiges 10-Tonnen-Gefährt mit 250 PS zu. Aufgrund der respektablen Kilometerleistung im Vergleich zur verfügbaren (Frei)Zeit konstatiert Reiner Kowertz: „Für uns ist der Concorde eher ein Reise-, denn ein Wohnmobil.“ So ist er, mit Ehefrau Regina und Mittelschnauzer Phil, möglichst oft und zu verschiedenen, vorrangig europäischen Destinationen unter- wegs. Gerne würden die beiden weitere Touren in fernere Ziele durchführen, dazu fehlt allerdings (noch) die Zeit. Es gibt Reisemobile in der Szene, die zeichnen sich durch einzig- artige Aufbauten oder Einrichtungen aus. Aber es gibt auch seri- enmäßig ausgestattete Fahrzeuge, die den Status eines Unikats besitzen. So fahren die Eheleute Kowertz einen Concorde Cruiser, der allerdings der letzte seiner Gattung mit einem Fahrwerk von MAN ist. Reiner Kowertz, seines Zeichens gelernter Kfz-Mechaniker mit Schwerpunkt Nutzfahrzeuge, schwört auf MAN. Als er auf dem Caravan Salon 2013 in Düsseldorf, (s)einen neuen Cruiser bestellte, genoss dieses Fahrwerk höchste Priorität. Dass dieser Wunsch erfüllt wurde, war reiner Zufall, da Concorde eine solche Konstellation in Aschbach (noch) vor Ort in der Produktion hatte. Fahrzeugtechnisch wissen die Eheleute Kowertz wovon sie sprechen, denn sie kommen aus der Transportbranche. Ihr Trans- portunternehmen basiert auf einem knapp 30 Lkw umfassenden Fuhrpark. Dabei befördern sie mit Fahrzeugen, die je nach Modell über ein Gesamtgewicht von mehr als 40 Tonnen verfügen, von der leichten Kühlware bis hin zu superschweren Stahlprodukten, eine große Bandbreite an Gütern. Jährlich zeichnen Regina und Reiner Kowertz insgesamt für circa drei Millionen professionell gefahrene Kilometer verantwortlich.

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