Concorde EMOTION

AUCH DIE INNENAUSSTATTUNG WURDE „AUF LINKS GEDREHT“ Das klappte problemlos – und nach einer einmaligen gründlichen Wäsche sah das Fahrzeug auch von außen sehr gut aus. „Da es sein Leben lang trocken und ohne Sonneneinstrahlung in einer Garage stand, war der Zustand phänomenal“, schwärmt der neue Concorde-Besitzer. Am 3. Oktober 2020 hat er ihn übernommen – und die anschließende zweite Stilllegung gab ihm viel Zeit, das Reisemobil komplett zu überholen. „Ich bin oft nach der Arbeit in die Halle gefahren und konnte dort stundenlang To-dos machen, ohne jemanden zu stören und ohne dass mich jemand gestört hat.“ Seine Familie war anfangs skeptisch, was sie mit einem Wohnmobil anfangen sollte. „Meine Tochter hätte es natürlich lieber gesehen, wenn ich ihr ein neues Auto gekauft hätte“, schmunzelt Ader. „Aber als ich ihr gesagt habe, dass sie mit ihrem Führerschein auch den Concorde fahren kann, war sie plötzlich Feuer und Flamme und hat auf Pinterest nach Ideen gesucht, wie man den Innenraum umgestalten könnte.“ Wenig später glich das Wohnzimmer der Familie einer Werkstatt: Dort wurden Teile abgeschliffen und neu lackiert, „wir haben auch das gesamte Interieur auf den Kopf gestellt“. Heute kann Markus Ader mit Stolz sagen, dass er auch technisch alles an dem Fahrzeug selbst gemacht hat: vom Polieren über das Lackieren bis hin zum Bearbeiten der Karosserie und der Instandsetzung des Motors. „Ich kenne jede Schraube an diesem Concorde, das ist natürlich ein Riesenvorteil, wenn unterwegs mal etwas kaputt geht. Dann kann ich zum Beispiel den Zahnriemen in 20 Minuten selbst wechseln.“ Bei seiner Arbeit hat er immer gespürt, welche Qualität in dieser Konstruktion steckt: „Das ist 30 Jahre alte Technik und daher noch recht einfach konstruiert, aber gerade deshalb ist es genial: Man kann es quasi mit einer Handvoll Schraubenschlüssel wieder flott machen, braucht kein Spezialwerkzeug oder muss Daten auslesen. Was vor 30 Jahren funktioniert hat, funktioniert auch heute noch.“ Und das Beste: Man kann damit in den Urlaub fahren! Nach rund 500 Arbeitsstunden, die Markus Ader investiert hat, hat er auch schon viele schöne Freizeitstunden mit dem Mobil genossen. Mit seiner Familie war er damit unter anderem an der Ostsee, der Nordsee, in Holland und zweimal in Kroatien. Seine 21-jährige Tochter schätzt es, dass sie mit dem Mobil einfach und günstig zu Festivals oder Partys fahren kann – und sich das Taxi nach Hause spart. NEU LACKIERT? NEIN, NUR POLIERT! Im April 2021 konnte Ader den Wagen zum TÜV bringen, dann war er startklar. Bald soll das Fahrzeug auch das H-Kennzeichen bekommen. In den vergangenen Wintern hat er noch Karosseriearbeiten durchgeführt und es so in einen „Top-Zustand gebracht, dass man sich nicht schämen muss, mit so einem alten Fahrzeug auf einen Campingplatz zu fahren“, wie Ader es beschreibt. Im Gegenteil: Mittlerweile sagt er zu seiner Frau gerne scherzhaft „Das Museum hat geöffnet“, wenn sie einen Stellplatz beziehen. Denn nicht selten strömen schon vor dem eigentlichen Parken Neugierige herbei, staunen und wollen fotografieren. „Ich werde zum Beispiel immer wieder gefragt, ob ich das Wohnmobil neu lackiert habe, aber nein, es ist nur poliert und sieht trotzdem so toll aus“, schwärmt er. „Solche alten Fahrzeuge sieht man einfach selten – und dann noch in so einem guten Zustand.“ Auch die Ausstattung ist üppig: „Ich würde sagen, der Herr, der ihn damals gekauft hat, hat auf der Zubehörliste ganz oben angefangen und erst ganz unten aufgehört: Die Ausstattung enthält viele Highlights und zahlt sich bis heute aus.“ So ist das Fahrzeug wintertauglich und hat sich bei einem verlängerten Wochenende der Aders im Schnee bestens bewährt. Im Sommer sorgt die Isolierung für angenehme Temperaturen im Innenraum: „Eine Klimaanlage haben wir noch nie vermisst.“ Ader kaufte „die Katze im Sack“ – mit Erfolg! 36 CONCORDE EMOTION

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