Previous Page  17 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 17 / 40 Next Page
Page Background

EMOTION

 | 17

PORTRÄT

H U MM I S M O B I L E S C H ÄT ZC H E N

H U MM I U N D S E I N E F R A U K L A U D I A

in den LMV8-Supercup einzusteigen. Dazu musste er neben

einem rennfähigen Fahrzeug (das er bereits „teilweise“ zuvor

„under cover“ aus den USA hatte einfliegen lassen), auch die

körperliche und mentale Eignung unter Beweis stellen. Dafür

unterzog er sich einem vierwöchigen Fitnesstest in einer Klinik.

Dann musste er auf der Rennstrecke einen praktischen Rookie-

Test bestehen. Dieser erfolgt auf der schnellsten „1/2-Meilen-Oval“

auf dem Raceway in Venray in den Niederlanden, mit dem Ziel

das Fahrzeug (LMV8 = Late Model V8) sicher zu beherrschen.

Dabei muss die Geschwindigkeit angemessen hoch sein und der

LMV8-Rennwagen sehr nah an der oberen Betonwand vorbei-

gefahren werden, um die nötige Quali-Rundenzeit zu erzielen.

Anschließend kommen Wettbewerbsfahrzeuge dazu und es

werden Positionswechsel vorgenommen. Wenn das alles positiv

abläuft, gibt der Rennleiter erst die Fahrerlizenz heraus. Rookie

Hummi hat bravourös bestanden.

In seiner „Rookie“-Saison 2016 belegte Hummi Platz 12 (ASCAR

und LMV8) und sogar Platz 6 in der alleinigen LMV8-Wertung

unter mehr als 30 Wettbewerbern. Beachtlich, denn auch für einen

„jungen Einsteiger“ ist so ein Rennwagen im wahrsten Sinne des

Wortes eine knochenharte Angelegenheit. Das Besteigen des

Rennwagens erfordert zunächst schlangenähnliche Beweglichkeit.

Wenn man(n) dann auf dem Boden der Tatsachen, dem aus

Stahlblech bestehenden, leicht gepolsterten aber einen direkten

Bodenkontakt vermittelnden Sitz angekommen ist, erahnt der

Laie, was wahres Racing bedeutet. Knochenarbeit, die man nach

dem Rennen auch deutlich spürt. Circa drei Stunden muss Hummi

während eines Renntags festgezurrt, bei infernalischem Geräusch-

pegel und der Gefahr, dass die Fuß- / Schuhsohlen durch die

Hitze des 5,7-Liter-V8 Motors zu glühen beginnen, in seinem

Fahrzeug zubringen. Das alles macht ihm nichts aus. Ganz im

Gegenteil: Seine Augen glänzen, die Adrenalinzufuhr steigt, wenn

er den Motor mit über 400 PS startet, der ganze Wagen sowie

Hummi vibrieren und der Treibstoffgeruch ihm die Tränen

(der Freude) in die Augen treiben.