ROADTRIP

In der letzten Juniwoche des Jahres werden in Lech am Arlberg die Motoren angeworfen. Lautes Motorengebrüll von 1 bis 12 Zylindern aus den Jahren 1928 bis Anfang der 70er Jahre erfüllt dann das sonst so ruhige Tal mit seinen saftig grünen Wiesen und den noch leicht schneebedeckten Bergen. In die Wald- und Bergluft mischt sich ein leichter Benzingeruch. Es ist die Zeit der Arlberg Classic Car Rallye.

Fotos: Frederik Dulay-Winkler
Text/Interview: Juliane Gringer

Die Arlberg Classic Car Rallye verwandelt Vorarlberg in ein Eldorado für Oldtimerfreunde und Autoliebhaber. Die Viel-falt der Marken und Modelle aus vergangenen Zeiten und nicht zuletzt die Streckenführung machen die Arlberg Classic Car Rallye zu etwas Besonderem. Die Arlberg Classic Car Rallye zeichnet sich durch den hohen Anspruch einer historischen Rallye inmit-ten einer grandiosen Alpenlandschaft mit einer ganz besonderen, individuellen Atmosphäre aus. Und während es im Tal brütend heiß war, war das Wetter zum Start der Rallye sehr wechselhaft, es reg-nete den ganzen Tag immer wieder, aber das hielt das Concorde Classic Team nicht davon ab, gute Laune zu verbreiten. Und zu ge-winnen! Zuvor hatten sich die beiden Oldtimer-Piloten Kay Fischer und Concorde-Marketingleiter Markus Freitag mit ihrem Teilneh-merfahrzeug, einem Bentley 4 ¼ Liter Roadster „Eddi Hall“ aus dem Jahr 1937, zu Beginn der Rallye für ein exklusives Fotoshoo-ting zur Verfügung gestellt. Ganz im Stil einer historischen Rallye gekleidet, trotzten beide tapfer dem einsetzenden Regen. Während der Vorbereitungen ergab sich noch die Gelegenheit zu einem In-terview mit Kay Fischer, dem Leiter des Concorde Classic Teams.

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Mit Freunden und Freude durch die alpine Traumlandschaft

Herr Fischer, wie laufen Oldtimer-Rennen genau ab und was sind für sie die größten Herausforderungen dabei?

Es gibt elektronisch und mechanisch gemessene Rennen. Bei den elektronisch gestoppten gehen wir mit einem Bordbuch auf eine Tagesetappe, die zwischen 200 und 400 Kilometer lang ist und über Landstraßen führt. Der Beifahrer notiert die Tageskilometer und führt mich von Punkt zu Punkt. Er liest mir die Anweisungen vor und sagt mir, wo ich rechts, links oder geradeaus fahren soll.

Zwischendurch gibt es Checkpoints, an denen man pünktlich sein muss: Nicht zu früh und nicht zu spät, sondern genau in der Minute, die man vom Start aus berechnet hat. Die zweite Herausforderung sind Sonderprüfungen, die je nach Rallye mehr oder weniger sportlich sind. Das kann zum Beispiel ein Zeitlimit für eine bestimmte Strecke sein und unterwegs gibt es noch Lichtschranken, die exakt durchfahren werden müssen. Das können manchmal mehrere Dutzend solcher Lichtschranken in einer Sonderprüfung sein, die man erst einmal finden muss, um sie dann auf die Hundertstel genau zu durchfahren. Letztes Jahr bin ich bei einer Veranstaltung mitgefahren, bei der wir innerhalb von drei Tagen mit 550 Lichtschranken zu tun hatten.

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Was braucht es, um das zu bewältigen?

Vor allem natürlich Konzentration. Die Zeiten sind extrem sport-lich gewählt und wenn wir auf abgesperrtem Gelände teilweise et-was schneller fahren, wird es schnell etwas hektisch. Im sportlichen Bereich gibt es Fahrer, die sind immer auf 200-300stel Sekunden genau. Dafür muss man hart trainieren.

Und der Beifahrer ist wichtig, oder?

(Mit Blick auf Markus Freitag) Ja, er oder sie entscheidet über Sieg oder Niederlage, muss mich immer wieder zu den richtigen Schranken führen und dafür sorgen, dass ich richtig durchfahre. Ein Fehler und wir stehen vor der falschen Schranke – dann ist es eigentlich schon verloren. Deshalb ist die Anspannung im Cockpit extrem hoch. Das Zusammenspiel zwischen meinem Beifahrer und mir ist entscheidend. Das geht so weit, dass ich mit ihm abspreche,  dass, wenn zwölf Sekunden zu fahren sind, er bei Erreichen der Zeit Zwölf sagt und der erste Buchstabe dieses Wortes für mich das Si-gnal ist. Das muss man vorher üben und sich aufeinander einstellen. Ich weiß zum Beispiel, wenn ich mit meiner Tochter fahre, ist es immer ganz genau, bei anderen sind es vielleicht zwei Zehntel Unterschied. So lernt man sich kennen und stellt sich aufeinander ein.

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Wie gehen sie selbst so einen Wettkampf an?

Meistens bin ich zwei Tage vorher da und trainiere, um in diesen Flow zu kommen, das heißt, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ich durch die Schranken fahre. Es ist immer wieder eine große Herausforderung, auch körperlich – vor allem, wenn man bei Wind und Wetter im offenen Auto fährt. Aber es macht auch unheimlich viel Spaß. Nicht zuletzt, weil wir dem Publikum diese tollen Fahrzeuge präsentieren können. Und wie die das feiern: Teilweise werden in den Dörfern Zelte aufgebaut, und da sitzen die Leute und feiern jedes einzelne Auto, das vorbeifährt. Gerade in Deutschland: Das erlebe ich sonst nirgendwo in Europa, dass es so eine Begeisterung für den Motorsport gibt.

Die Rennen verzeichnen wachsende Teilnehmerzahlen – wie erleben sie das?

Ja, es gibt immer mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer und auch immer mehr Teams, die sehr ehrgeizig sind, das Ganze sehr ernst nehmen, viel trainieren und sich vorbereiten. Es gibt ja auch tolle Preise zu gewinnen, aber vor allem sind die Rallyes ein einmaliges Erlebnis!

Spannende Wertungsprüfungen, wunderschöne Landschaften, familiäre Atmosphäre. Und mittendrin herrliche alte Autos.

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Täuscht der Eindruck oder reisen immer mehr Teilnehmende mit Reisemobil an?

Das beobachte ich auch. Statt den Oldtimer mit dem Auto auf dem Anhänger zu ziehen, sieht man viel mehr Reisemobile. Vor allem bei denen, die das wirklich als Sport betreiben, so wie ich. Ich komme ja auch aus dem Motorsport, aber im historischen Bereich ist es etwas entspannter, ich reise zum Beispiel ohne Trailer an. So kann ich einfach mit meinem Concorde, der mein Fahrzeug an Bord hat, hierher reisen. Da passt nicht nur ein kleines Auto rein, sondern ich nehme auch einen meiner Oldtimer wie beispielsweise einen Jaguar XK150, Baujahr 1959, mit. Und für mich persönlich ist es die bequemste Art zu reisen: Ich mag keine Hotels, ich liebe es, dass ich mein eigenes Bett, Bad, Kissen und Decken mit dabei habe und mich nie umgewöhnen muss.

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Mit dem Classic Team macht Concorde Autoträume wahr.

„Wir bauen bei Concorde nicht nur Reisemobile aus Leidenschaft, der Liner 1090 GIO dokumentiert auch unsere Leidenschaft, die der Geschichte des Automobils generell gehört“, beschreibt Marketingleiter Markus Freitag die Aktivitäten rund um das Concorde-Classic-Team. Hintergrund ist die Vermarktung des Grundrisses „Liner 1090 GI0“. Das Team wurde gegründet, um den Grundriss 1090 GIO im Rahmen von Oldtimerrennen in einem „angemessenen Rahmen“ zu präsentieren. Während der Veranstaltungen haben Liebhaber die Möglichkeit, sich live und mit kompetenter Beratung vor Ort zu informieren. Vor Ort werden Concorde-Mitarbeiter sowie Concorde-Handelspartner dieses außergewöhnliche Luxus-Reisemobil begleiten und interessierten Rallye-Teilnehmern, aber auch Besuchern vorstellen.

Interessenten, die sich für eine Besichtigung zu einem Rallye-Termin anmelden möchten, senden bitte eine E-Mail an:

marketing@concorde.eu

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